Der Paspelssee bietet kurz nach 5 Uhr in der Früh zum Sonnenaufgang ein brachial schönes Panorama. Was die Frühaufsteher unter den Summit-Teilnehmern allerdings nur bedingt genießen konnten, während sie ihren Trainingspartner davon abzuhalten versuchten, ihren Kopf im Choke unter der Wasseroberfläche zu halten. Beim mittlerweile zehnten Krav-Core Summer Summit im österreichischen Koblach konnten die rund 40 TeilnehmerInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wieder intensiv trainieren, neue Freundschaften schließen und viele spannende Impulse aus den verschiedensten Bereichen der Selbstverteidigung mit nach Hause nehmen. Unbekannte Gegner mit unterschiedlichsten Leistungsstufen boten die Möglichkeit, abseits der Trainingsroutine Erfahrungen zu sammeln. Die Coaches hatten sich einiges einfallen lassen, um jeden mit dem sprichwörtlichen Tritt aus seiner individuellen Komfortzone zu holen. Fun, Sweat & Beers war die Devise.
Ein schmerzhaftes Highlight für die meisten war das Training mit dem Shocknife. Obwohl es wirklich unangenehm ist, wenn man die Abwehr vergeigt und die Elektro-Klinge den ungeschützten Körper erwischt, sah man überall gerötete und begeisterte Gesichter. Das Shocknife ist die einzige funktionieren Methode, die Gefahr eines Messerangriffs im Training zu simulieren. Mit dem fiesen Geräusch wütender Moskitos und ordentlich Volt im Griff verursacht das Messer angemessenen Respekt. Und schon allein der Mut, sich dem Teil zu stellen, bringt einen als Kämpfer mental ein entscheidendes Stück weiter, wie Coach Jürgen beim Briefing betonte.
Ganz anders an die Grenzen führte Adrian die Teilnehmer bei seiner Version des Grapplings. Der BJJ-Spezialist ließ sie erst solange durch die Hall sprinten, krabbeln und springen, bis auch bestimmt niemand mehr einen trockenen Faden am Leib trug. Und dann durfte ausgiebig gerangelt und gerollt werden. Wer „Triangle“ bisher für ein Musikinstrument hielt, wurde schnell eines Besseren belehrt. Erst als auch der Letzte beim „Triangle-Choke“ dem Gegner gekonnt mit Bein und eigenem Arm die Luft nehmen konnte, war der Coach zufrieden.
Stöcke und wie man sie gekonnte dem Gegner rechts und links um die Ohren haut, Krav Maga Trainingseinheiten und Low-Light Training mit dem Einsatz von Taschenlampen zur Selbstverteidigung, waren weitere Angebote, die den Summer Summit zu einem unvergesslichen Erlebnis machten.
Neben dem Sport war auch das gesellige Zusammensein ein wichtiger Teil des Summit. Ob vom Grill oder aus der Küche – für leckeres Essen war gesorgt. Dank einer Wildsau, die Jäger Jan erst am Vortag vor die Flinte gelaufen war, gab es phänomenale Wildschweinburger vom Grill. Dazu wurde diskutiert und gelacht – und dank genügend eisgekühlter Getränke zu später Stunde sogar gesungen.